GfMAgility – Rückblick

An der ausverkauften GfM-Marketing-Trend-Tagung im Dolder trafen sich Unternehmerinnen und Unternehmer, CEOs und Marketingfachleute, um mehr über Agilität im Marketing zu erfahren – und wurden von den Referenten teilweise ordentlich aufgerüttelt: In einer Welt, in der alles immer schneller wird, haben Silos, Funktionsteams und 5-Jahrespläne keinen Platz mehr.  Am drastischsten hat das sicher Philipp Riederle, der jüngste Referent und Digital Native auf den Punkt gebracht:

Ihr seid die letzte analoge Generation. Ab hier wird’s nur noch digital!

Im Übrigen waren sich alle Referenten einig: Es geht heute nicht um eine neue Methode oder einen weiteren, beliebigen Trend – nötig ist ein Kulturwandel!

Die wichtigsten Stichworte

(Die Reihenfolge ist keine Gewichtung, die Aufzählung sicher nicht vollständig)

Kunden zuerst

Kunden bestimmen nicht nur, welche Marken oder Produkte sie kaufen wollen – sondern wie diese auszusehen haben, wo  und wann sie verfügbar sind. Wichtiger als das Produkt ist die Erfüllung ihres Bedürfnisses, ihrer Wünsche. Den Kunden besser machen, um bessere Kunden zu haben.

Communities rule

In einer Welt, bei der die Informationsbeschaffung vor einem Kauf oft 10 und mehr Schritte umfasst; wo Menschen mit Informationen, Werbung und Anreizen überflutet werden, vertraut man der (Micro-)Community mehr als den Unternehmen oder Testimonials. Als Folge daraus:

Pflegt die Influencer!

Influencer sind nicht nur Menschen mit einer grossen Community. Je nach Produkt / Dienstleistung kann es wichtiger sein, eine kleine, aber kauffreudige und zahlbereite Kundschaft gezielt anzusprechen – authentisch, in ihrer eigenen Community.

Social Listening

Produktentwicklung und Marketing finden nicht mehr nur im eigenen Unternehmen statt: Konsumenten und User unterhalten sich ständig darüber, was sie sich wünschen, was an einem Produkt gut oder schlecht ist, was fehlt etc.  Zuhören – und Dialog suchen!

Stay on your toes

Das alles immer schneller wird, klingt banal. Dass aber Pokemon Go in 90 Minuten weltweit mehr Menschen erreicht hat, als das Telefon in 75 Jahren, ist eindrücklich. Die Frage ist oftmals nicht mehr, ob etwas gemacht werden soll – sondern wer damit schneller auf dem Markt ist …

Fail fast, fail often, fail cheap

Je schneller eine Idee auf dem potenziellen Marktplatz präsentiert und geprüft wird, desto schneller können Korrekturen vorgenommen werden – oder schlechte Ideen verworfen. Stichworte zu Fail fast, fail cheap:  Dummy-Tests, Prototyping, Consumer Groups etc.

Nicht delegieren – empowern

Unternehmer ein Klima schaffen, das Mitarbeitenden erlaubt, sich in Dingen zu verbessern, die dem Unternehmen dienen. Das benötigt neue Führungsstrukturen, neue Werte, neue Tools.

Schwarmdenken

Um ein Problem zu lösen, kontaktieren Digital Natives – und immer mehr auch Digital Immigrants – automatisch Communities, deren Mitglieder sich über die ganze Welt verteilen, und entwickeln gemeinsame Lösungen. Das heisst aber auch, dass Strukturen wie Bonussysteme für Individuen etc. überdacht werden müssen.

Nicht zielorientiert, sondern mittelorientiert denken

Früher: 5 Jahrespläne etc. Heute: Was habe ich zur Verfügung – und wie kann ich damit Geld verdienen? Beispiele: Sharoo, AirBnB etc. Agiles Denken ist nicht linear, sondern verläuft in virtuous circles.

Mensch vs. Maschine – Nein: Mensch UND Maschine

Automation und künstliche Intelligenz sind heute schon Realität – und die Grenzen verschwinden immer stärker (Stichwort: hybrider Anlageberater, Roboter-Arm in der Chirurgie etc). Auch wenn Maschinen immer mehr Arbeiten übernehmen, werden Menschen dadurch nicht überflüssig: Der Kunde bleibt Mensch! Aber Automaten können Menschen Arbeiten abnehmen, die sie für andere Tätigkeiten nutzen können.

Als Zusammenfassung: Das Storify der Twitter-Timeline